Die Generation Goldfisch: 8 Sekunden und tschüss!

Hast du schon mal von der “Generation Goldfisch“ gehört? Nein, damit ist nicht der neueste Blockbuster mit einem Goldfisch in der Hauptrolle gemeint. Es geht um unsere erschreckend kurze Aufmerksamkeitsspanne im digitalen Zeitalter – gerade mal 8 Sekunden! Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag sie noch bei immerhin 12 Sekunden.

Dieses schockierende Ergebnis stammt aus einer Studie des Software-Konzerns Microsoft, bei der insgesamt 2000 Kanadier befragt und getestet wurden. Einige Teilnehmer wurden mit Hilfe eines EEGs während verschiedener Aktivitäten mit Medien beobachtet. Man unterscheidet grob drei Arten von Aufmerksamkeit: “kontinuierliche Aufmerksamkeit“ bedeutet, sich auf eine Sache ohne Ablenkung konzentrieren zu können. “selektive Aufmerksamkeit“ beschreibt die Fähigkeit, bestimmte Reize zu ignorieren und sich nicht ablenken zu lassen. Und dann gibt es noch die “alternierende Aufmerksamkeit“, bei der man zwischen verschiedenen Aufgaben mit höchster Konzentration hin- und herwechselt.

Warum also Generation Goldfisch? Nun, weil uns ein Goldfisch mit seiner 9-sekündigen Aufmerksamkeitsspanne sogar überholt hat. Ja, du hast richtig gehört – der Goldfisch hat uns abgehängt. Sollten wir uns Sorgen machen? Na ja, vielleicht ein bisschen.

Willkommen im Zeitalter der Reizüberflutung!

Stell dir vor: Du sitzt mit einem Laptop auf dem Schoß, der Fernseher läuft nebenbei und dein Handy liegt griffbereit auf der Couch. So entspannt sich die durchschnittliche Goldfisch-Generation. Werbung kommt von allen Seiten auf uns zu. Alles wird schneller, die Zeit enger, nichts kann warten. Willkommen im Zeitalter der Reizüberflutung! Dieser Begriff beschreibt die Situation, wenn unser Gehirn mehr Reize aufnimmt, als es verarbeiten kann. Die Reizüberflutung wird sowohl durch die Vielzahl der Kommunikationskanäle als auch durch das stetig wachsende Informationsangebot verursacht.

Werbung, Flyer, TV-Spots, Facebook, Insta, TikTok, Tablet, Smartphone… überall werden wir permanent mit Informationen bombardiert. Weltweit gibt es 500 Millionen Tweets, 500 Millionen Insta-Stories und 350 Millionen Facebook-Fotos – jeden Tag! In Deutschland allein sind es laut Wissenschaftlern 6000 Werbekontakte und 11 Millionen Reize pro Sekunde. Ein durchschnittlicher Büromitarbeiter checkt sein E-Mail-Postfach etwa 30 Mal pro Stunde. Und wir greifen innerhalb einer Woche rund 1500 Mal zum Telefon.

Laut der Microsoft-Studie sind besonders folgende Gruppen von Aufmerksamkeitsdefiziten betroffen:

  • “Early Adopters“ (Leute, die bereits in jungen Jahren mit Technik in Berührung kommen).
  • Intensive Social-Media-Nutzer.
  • Personen zwischen 18 und 24 Jahren.
  • Menschen mit einem insgesamt hohen Medienkonsum.

Früher fanden wir Langstreckenflüge ganz angenehm, aber heutzutage können die meisten von uns nicht mal mehr ruhig sitzen bleiben. Das Smartphone für 10 Stunden auf Flugmodus? Keine sozialen Netzwerke? Unvorstellbar! Und zum Glück müssen wir das auch nicht, denn es gibt ja jetzt Inflight-WLAN. So geht die Reizüberflutung sogar über den Wolken weiter.

Wir werden schon unruhig, wenn nur zwei Personen vor uns an der Kasse stehen. Wenn ein Video auf YouTube nicht innerhalb der ersten 3 Sekunden lädt, sind wir auch schnell wieder weg. Denn wir haben einfach keine Zeit und viel zu viele Informationen im Kopf. Wenn man darüber nachdenkt, ist die geringe Aufmerksamkeitsspanne eigentlich kein Wunder. Unser Gehirn wird von allen Seiten überflutet. Stell dir vor, ein Eimer wird unaufhörlich mit Wasser gefüllt. Was passiert? Richtig, er läuft über.

Was passiert also mit einem überfluteten Gehirn? Boom! Informations-Overload! Ok, es gibt vielleicht keine Explosion wie in einem Zeichentrickfilm, aber das Gehirn muss all diese Informationen in kürzester Zeit verarbeiten und verknüpfen. Das führt zu Ablenkung und einem Verlust an Produktivität.

Warum verlierst du also dein Publikum?

Bevor dein Gehirn in einer Art Knallgasreaktion explodiert und du von unzähligen “Daumen hoch“, Tweets und Werbung bombardiert wirst, schützt es sich selbst. Unser Gehirn sortiert schon im Vorfeld wichtige Informationen von unwichtigen aus, noch bevor wir sie bewusst wahrnehmen. Der sogenannte “Thalamus“ entscheidet, welche Informationen zu uns durchdringen und welche nicht.

Und genau das ist die Herausforderung im Content Marketing: Dieser Informations-Overload führt dazu, dass Verbraucher überfordert sind und keine fundierten Entscheidungen mehr treffen können. Ihre Wahrnehmung nimmt ab, und das Gehirn blendet unbewusst viele Werbebotschaften aus, die keinen erkennbaren Mehrwert bieten.

Die kürzere Aufmerksamkeitsspanne bedeutet natürlich auch, dass wir immer weniger Zeit haben, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen. Und nicht nur das: Wir müssen uns auch noch gegen die Konkurrenz behaupten inmitten dieser Reizüberflutung. Unsere Informationen müssen zu denjenigen gehören, die das Gehirn des Kunden als „wichtig“ kategorisiert. Nur so können wir unsere Marke im Langzeitgedächtnis des Verbrauchers verankern. Verzweifeln wir deswegen? Nein, aber im Content Marketing müssen wir definitiv umdenken!

Content Marketing für Goldfische

Obwohl wir mit Inhalten bombardiert werden und unsere Aufmerksamkeitsspanne abgenommen hat, ist noch nicht alles verloren. Denk mal darüber nach: Es fällt uns zwar schwerer, uns bei Meetings zu konzentrieren, aber wir schaffen es dennoch, einen 1,5-stündigen Film auf Netflix anzuschauen. Also ganz hoffnungslos scheint es nicht zu sein.

Und hier kommt der springende Punkt: Unser Gehirn wird selektiver, wenn wir von Reizen überflutet werden. Wir können uns durchaus fokussieren, aber unser Gehirn will nicht. Zumindest dann nicht, wenn der Inhalt keinen entscheidenden persönlichen Mehrwert bietet. Und genau das muss im Content Marketing berücksichtigt werden. Wir brauchen Inhalte, die aus der Masse herausragen und vom Gehirn als wichtig erachtet werden. Kein Einheitsbrei!

Die heutigen Content-Marketer müssen über den Tellerrand hinausschauen. Egal in welcher Branche sie tätig sind, ihre Inhalte müssen sinnvoller und interessanter werden. Sie müssen vielfältiger sein und vor allem persönlicher!

Statt auf textbasierte Inhalte sollten wir auf visuelle Inhalte setzen. Statt statischer Inhalte sollten wir interaktive Inhalte verwenden. Unser Gehirn verarbeitet Bilder generell 60.000-mal schneller als Text. Und durch die aktive Beteiligung werden mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen. Dadurch können Informationen besser im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. In diesem Zusammenhang fällt immer wieder das Zauberwort: Storytelling. Geschichten ermöglichen es, narrative Teile des Gehirns anzusprechen, was wiederum die Bildung von Botenstoffen und Synapsen fördert. Emotionen werden geweckt und eine Verbindung zum Publikum aufgebaut.

Wenn du es bis hierhin geschafft hast, dann herzlichen Glückwunsch! Deine Aufmerksamkeitsspanne liegt vielleicht sogar über 8 Sekunden. Aber hoffentlich hast du auch das Problem erkannt. Wir stehen vor einer neuen Herausforderung: die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und uns gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen.

Die Verbraucher sind dem Einfluss des digitalen Zeitalters ausgesetzt, und jetzt liegt es an uns, uns durch diese Informationsflut hindurchzuarbeiten und die Gunst des Publikums mit atemberaubendem Content Marketing zurückzugewinnen. Und dafür bleibt uns nicht viel Zeit. Willst du wirklich gegen einen Goldfisch verlieren?

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